Innenausbau und Aufbau der Sternwartenkuppel

Turm mit Kuppel

Der 44 m hohe Beelitzer Wasserturm stellt eine säkulare Dominante zum Altstadtkern der Stadt Beelitz mit der Marienkirche als Zentrum dar. Er diente in Beelitz zur zentralen Wasserversorgung. Auf Initiative des Bürgermeisters Tiedemann begannen einheimische Bauunternehmer im Jahr 1927/1928 mit dem Turmbau in Klinkerbauweise mit expressionistischem Formenschmuck nach Plänen des Architekten Winter. Der Wasserturm war umschlossen von einer mustergültig gepflegten Parkanlage mit seltenen Sträuchern, Bäumen, Blumenrabatten und Rasenbeeten. In den Jahren 1928 bis 1944 war hier das bekannte Zauche-Museum untergebracht. Während der schweren Kämpfe des Krieges im April/Mai 1945 diente der Turm als Beobachtungs- und Gefechtsstand. Er wurde dabei stark zerstört. Seine Rekonstruktion war erst im Jahr 1958 beendet. Seitdem ist der Turm gesperrt und nur noch zum „Tag des offenen Denkmals“ für die Öffentlichkeit zugänglich.

Interessant ist hier der Artikel der Frau Doil, ehemalige Mitarbeiterin im Heimatverein, über die Instandsetzung nach dem Krieg.

Bauzustand vor Sanierung

Die Reparatur erfolgte in der Nachkriegszeit mit den damals beschränkten Mitteln, so dass Schäden an der Fassade weiterhin sichtbar waren. Im Lauf der Jahre hat sich dann der bauliche Zustand der gesamten Anlage verschlechtert; insbesondere sind durch etliche Leckagen des weiterhin als Wasserreservoir benutzten Behälters Schäden durch Kalkauswaschungen entstanden. Bei dieser Sachlage war gegen Ende der neunziger Jahre ein weiterer Zerfall des gesamten Bauwerkes in naher Zukunft abzusehen, wenn nicht grundlegende Sanierungsmaßnahmen erfolgen. Bei der allgemein wenig rosigen Lage der öffentlichen Kassen war eine Bereitstellung größerer Beträge für die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen leider nicht möglich, so dass nur private Initiativen zum Ziel führen konnten.

"Rettung" des Turmes

Anfang März 1999 wurde der „Verein zur Rettung des Beelitzer Wasserturms e.V.“ gegründet. Das vom Ingenieurbüro Götz & Ilsemann entwickelte Konzept für eine Sanierung und Umnutzung des Wasserturmes musste natürlich mit den Behörden der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes abgestimmt werden, da das Bauwerk seit dem 28. Februar 1986 unter Denkmalschutz stand. Außer der zukünftig vorgesehenen Nutzung des Turminneren für eine Cafeteria, Wohnung, Büroräume, Aussichts-Café usw. war die Errichtung einer Sternwarte geplant. Hierfür wurde der Ein- bzw. Aufbau einer Beobachtungskuppel in das Turmdach vorgesehen, was natürlich den äußeren Anblick des Turmes verändern würde. Nach Bereitstellung erster Geldmittel durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Sparkasse des Landkreises Potsdam-Mittelmark, privater Spender sowie Zusagen von Land und Bund konnten die Arbeiten beginnen.

Jetzt konnte es losgehen

Und dann war es soweit. Mit der offiziellen Enthüllung des Bauschildes war der Startschuss zur Sanierung, noch unter der Regie des "Verein zur Rettung des Beelitzer Wasserturmes e. V." gegeben.

Sanierung

Querschnitt Wasserturm

Neben dem Ausbau des Wasserbehälters wurden u.a. neue Geschoss-Decken eingezogen, ein Aufzugsschacht sowie ein Treppenhaus eingebaut, eine durch mehrere Geschosse gehende Fernrohrsäule gegossen, und die Dachkonstruktion für den Ein- bzw. Aufbau der Sternwartenkuppel verändert. Besonders arbeitsaufwändig gestaltete sich auch die Sanierung der Außenhülle.

Vom Wasserturm zur Sternwarte

Der Beobachtungsbetrieb der Sternwarte konnte dann schon nach Einbau des vom Verein zur Rettung des Wasserturms aus Spendenmittel beschafften Teleskops im Jahr 2004 aufgenommen werden. Nach dem Einbau einer Toilettenanlage und der Herrichtung des von der Sternwarte auch genutzten Panorama-Cafés stand nun seit dem 2. Halbjahr 2005 einem regelmäßigen Sternwartenbetrieb nichts mehr im Wege! Nachdem auch die Treppenanlage vor dem Eingang zum Turm erneuert wurde, zum Aufgang zur Sternwarte der Zugangsweg befestigt sowie eine Außenbeleuchtung angebracht wurde, ist nun auch ein sicherer Zugang zum Turm bzw. zur Sternwarte möglich.

"Besitznahme"

Da die im Rahmen der bisher bereit gestellten Geldmittel möglichen Arbeiten abgeschlossen waren und das Turmäußere saniert ist, wurde am 2. Dezember 2005 der Wasserturm der Stadt Beelitz vom Verein zur Rettung des Wasserturms wieder „zurück“ übergeben. Im Rahmen dieser kleinen Feierstunde wurde dem Verein „Sternfreunde Beelitz e.V.“, gegründet am  01.04.2004, das in der Kuppel montierte Teleskop (31,4 cm Spiegel mit einer Brennweite von 3 Metern) mit einem Zeitwert von 9.000 EURO geschenkt.

Stifter

Deutsche Stiftung Denkmalschutz Land Brandenburg

Landkreis Potsdam Mittelmark

Stadt Beelitz

MBS Potsdam

Ing.-Büro Götz & Ilsemann

Getränke Hoffmann

Helmut Pantke

WWF Deutschland

Toto-Lotto

D. Lindemann - Hildesheim


Erste Treppenstufen spendeten

Prof. Dr. Jürgen Staude

Angelika Block

Fa. Erich Schleuder - Beelitz

Fa. Imme - Beelitz

Ronald Andersen

Kerstin und Jürgen Höpfner

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