Reime zur Astronomie

Hier sind ernsthafte und heitere Reime zur Astronomie, Reime zu Sternbildern, sowie Reime zur astronomischen Geschichte der Stadt Potsdam von unserem Ehrenmitglied im Verein Herbert Einsporn zu finden.

und hier astronomische Reime zu Potsdam

 

Beginn der Astrophysik

Beginn der Astrophysik


Im Jahr zweitausendvierzehn fällt mein Blick
auf den Beginn der Astrophysik gleich zurück.
Einhundertvierzig Jahre sind seitdem vergangen,
als man in Potsdam mit dem neuen Teil der Astronomie hat angefangen.
Wie kam es denn dazu? So fragt man sich;
das werd‘ im Folgenden beantworten dann ich!


Herr Bunsen aus dem Chemiker-Stand,
der den bekannten Bunsenbrenner auch erfand,
und der Herr Kirchhoff aus dem Physiker-Stand,
nach dem Elektro-Regeln sind benannt,
haben im Jahre achtzehnhundertsechzig
ganz überraschend dann „erfrecht“ sich,
‘ne neue Analysen Art zu präsentieren,
mit der man chem’sche Elemente kann aufspüren!


Heraus bekommen hatten beide im Labor,
dass chem’sche Elemente, die man hat zuvor
stark verdünnt und energetisch „aufgefrischt“
aussenden dann ein ganz besondres Licht!


Erzeugt ein Spektrum man mit diesem Licht,
so findet man die altbekannten Regenbogenfarben nicht.
Nur einzelne Linien verschiedener Farben zeigen sich,
die für das jeweilige Element sind ganz typisch!


Jedes Element zeigt Linien an anderer Stelle,
und so kann man sicher und auch ganz schnelle
chemische Elemente an ihrem Licht erkennen:
Spektralanalyse taten die beiden Forscher das neue Verfahren nennen!


Was andres hatten beide Forscher dann noch festgestellt,
was neu war in der Wissenschaftswelt.
Weißes Licht, aus allen Regenbogenfarben wohl bestehend,
zeigt, durch Dämpfe chem’scher Elemente gehend,
dunkle Linien genau an der Stelle,
wo die Elemente strahlen sonst ganz helle!


Kirchhoff und Bunsen nahmen sich dann im Labor
die für sie erreichbaren Chemo-Elemente vor.
Erzeugten Linienspektren dieser Substanzen,
verglichen diese dann mit einem Sonnenspektrum im Ganzen,
das ja sehr viele dunkle Linien enthält,
von deren Ursprung keiner kannte was bisher auf unsrer Welt.


Die beiden Forscher konnten dann verkünden mit Wonne:
Zwölf chemische Elemente von der Erde gibt ‘s auch auf der Sonne!
Das war nun interessant für manchen Astronom;
man kannte ja im Stern- und Sonnenspektrum viele dunkle Linien schon;
nur wusste man bisher wohl nicht:
Was verursacht diese Linien denn im Sternen- und Sonnenlicht?


Der Sternwartendirektor von Berlin, Wilhelm Foerster,
hat von den Astronomen dann als erster
erkannt, wie wichtig das neue Verfahren für die Astronomie-
bringt es doch Erkenntnisse wie bisher noch nie!


Er trat schriftlich an den deutschen Kronprinzen heran,
ob man nicht ein Sonnenobservatorium bauen kann,
an einem günstigen Ort dicht bei Berlin -
da zog man dann nach Potsdam hin.
Als Standort entschied man sich für den Telegrafenberg
und ging dann organisatorisch auch ans Werk.


Entschieden hatte man sich für ein Institut,
das sich mit der neuen Astrophysik befassen tut.
Spektroskopisch untersuchen wollte man gerne
alle optisch erreichbaren leuchtenden Sterne.


Achtzehnhundertvierundsiebzig hat man das Observatorium für Astrophysik gegründet,
das in der klassischen Stadt Potsdam seinen Sitz dann findet.
Auf dem Telegrafenberg wurde ein großes Gebäude errichtet
mit 3 Kuppeln, die man gut sichtet.


Die mittlere Kuppel hatte ein Linsenteleskop
mit angeschlossenem Spektrograph/Spektroskop.
Hier wurden die Sternspektren dann fotografiert
und anschließend wissenschaftlich detektiert.


Dieses Observatorium für Astrophysik war das erste in dem neuen Astronomiebereich
und zog als solches für Jahre an die Weltspitze gleich!
Jedoch nach einigen Jahren sah man ein:
Das derzeitige Teleskop ist wohl zu klein!


Ein großes Teleskop wurde nun geplant,
Großer Refraktor wurde es dann genannt -
als solcher ist es noch heute weltbekannt.
Achtzehnhundertneunundneunzig, Ende August,
war man sich bei der Einweihung dann bewusst:


Nun können wir wieder erstklassig forschen
und brauchen nicht auf die Konkurrenz zu horchen!
Gute Arbeit wurde dann am Observatorium vollbracht
und in der Astronomie-Welt sehr geacht‘!

 

Der Einsteinturm
Einsteinturm

Der Einsteinturm


Herr Einstein, nicht mehr ganz so jung an Jahren,
als Physiker jedoch schon sehr erfahren,
hatt‘ dann im Jahre neunzehnhundertsechzehn schon
vollendet seine Theorie „Gravitation“.


Die wurd‘ Allgemeine Relativitätstheorie von ihm benannt
und schnell bei Physikern dann weltbekannt!
Aus dieser Theorie ergab sich ganz korrekt und schnell
die richt’ge Rotation vom Merkur-Perihel!


Einstein hat weiter dann auch angegeben,
dass Sonnenlicht, das ganz dicht neben
der Sonne diese beinah‘ streift,
ein wenig aus der alten Richtung läuft!


Es ergab sich zwar nur ein Winkel klein
aus der Rechnung vom Physiker Einstein.
Und dann im neunzehnhundertneunzehn‘ Jahr
die Sonne mal total verfinstert war.


Und Astronomen nutzten diese Finsternis
zu prüfen, ob wohl Einsteins Rechnung richtig ist.
Und das Ergebnis war dann überhaupt nicht schlecht:
Albert Einstein hatte völlig recht!


Die Nachricht ging dann schnell in alle Welt,
und dann, noch keine sieben Tage hatte man gezählt,
war Einstein, das Physik-Genie
bekannt/berühmt wie vorher einer nie!


Noch etwas hatte das Physik-Genie
vorausgesagt in seiner Theorie:
Wenn Licht wird ausgestrahlt von unsrer Sonn‘
muss es ankämpfen gegen die Gravitation;
es muss verlier‘n etwas von seiner Energie-
und Einstein sagte dann voraus auch wie:


Im Sonnenspektrum es gar viele dunkle Linien gibt,
und deren Stellung sich ein weniges verschiebt
zum roten Ende von dem Spektrum hin,
weil dort im Licht ist wen’ger Energie wohl drin!


Wie kann man nun beweisen, dass dies richtig ist,
wenn solche Sache doch sehr wichtig ist?
Einstein schrieb vielen Astronomen einen Brief,
in dem er sie dazu aufrief,
nun nachzuweisen, dass das existiert,
was er vorausgesagt und schriftlich hatt‘ fixiert.


Jedoch kam Antwort nur bei Einstein an
aus Potsdam dann von einem Mann,
der Astronom war und dort ungeniert
den Sternenhimmel hatte observiert.


Erwin Freundlich hieß der Mann mit Namen,
dem dann die Ideen kamen,
Geld zu sammeln und ein Institut zu gründen,
um die Rotverschiebung der spektralen Linien aufzufinden.


Freundlich kannte einen Architekt,
dessen Neugier war dann schnell geweckt.
Mendelsohn hieß dieser tücht’ge Mann,
der sogar im Dunkeln zeichnen kann!


Pläne macht der dann für ein Gebäude-
über dieses staunen heute noch die Leute!
Expressionistisch nennt man dieses Bauwerks Stil-
es ist noch heute häufig der Besucher Ziel!


Ab neunzehnhunderteinundzwanzig nach vier Jahren
Gebäude und Interna fertig waren.
Im Turm kam senkrecht hier ein Teleskop zu steh’n,
um damit nun die Sonne anzuseh’n.


Von unsrem Taggestirn das helle Licht
fällt von allein ins senkrecht steh’nde Teleskop wohl nicht.
Deshalb ganz oben in des Turmes Kuppel steht
ein ganz spezielles optisches Gerät.


Zwei Spiegel -miteinander kombiniert-
sind dort beweglich und darauf „dressiert“,
das Licht, das tut die Sonn’ uns schenken,
ins senkrecht steh’nde Teleskop zu lenken!


Das Gerät, das diese Aufgab‘ hat,
heißt schlicht und einfach „Coelostat“!
Und nun am unt‘ren Fernrohrende
das Sonnenlicht macht eine Wende.


Ein schräger Spiegel lenkt es waagrecht um
zum optischen Laboratorium.
Dort wird das Licht spektral zerlegt
und untersucht dann unentwegt.


Als dann nach einer Bauzeit von vier Jahren
Turm und Geräte endlich fertig waren,
hat man auch alles feierlich wohl eingeweiht -
dafür hat‘ auch Professor Einstein Zeit!


Als mit der Forschungsarbeit man begann dann dort
stellt‘ bald man fest an diesem Ort,
dass den gesuchten Linien-Rotverschieb-Effekt
man zweifelsfrei hier leider nicht entdeckt!


Großzügig war jedoch von vornherein der baulich Plan,
so dass man weit’re Instrumente Einbauen und auch nutzen kann.
Das tat man dann, und auch noch heute
benutzen nun die Sonnenphysik-Leute
den Einsteinturm mit dem Instrumentarium
als Leibniz-Sonnen-Observatorium!

Der Große Refraktor

Der Große Refraktor
(Zur Wiedereinweihung 2006)


Auf Potsdams Telegrafenberg, da steht ein Instrument,
das man seit je „Großer Refraktor“ nennt.
Es wurd’ erbaut vor mehr als hundert Jahren,
damit die Astrophysiker noch mehr erfahren,
von dem, was in und auf den Sternen so passiert,
und sich in deren Spektren dann verifiziert.


Recht int’ressant ist, wie und weshalb solch Gerät
für Forschungszwecke auf dem Telegrafenberg entsteht,
und auch, was solch Gerät in mehr als hundert Jahren,
hat dann in seinem „Leben“ so erfahren!
Und hier ist es wie sonst im Leben,
an jedem wird stets jemand „Schuld“ gegeben:


Im Jahre achtzehnhundertsechzig hatten keck
Kirchhoff und Bunsen ein Verfahren gar entdeckt,
dass jedes Element, wie man’s auch wendet,
bei Anregung nur ganz bestimmtes Licht aussendet.
Spektrallinien, die dabei dann auftraten,
ein jedes Element ganz zweifelsfrei verraten!


Spektral-Analysis wurd’ das Verfahren gleich genannt
und auf das Sonnenspektrum angewandt.
Die dunklen Linien, die man in diesem Spektrum fand,
ergaben überraschend einen Tatbestand:
Mehr als ein Dutzend unsrer ird’schen Element’
sind auch auf unserem Zentralgestirn präsent!


Nun hatt’ in Sternenspektren man schon lang’ gesehen,
dass dunkle Linien dort an ganz verschied’nen Stellen stehen.
Nur wusste man bisher nicht, was sie wohl bedeuten,
da wurde ein’gen klugen astronom’schen Leuten
ganz auf die Schnelle plötzlich klar,
dass dies Verfahren sehr geeignet war,
Informationen, die in Sternenspektren stecken,
nun wissenschaftlich aufzudecken!


Professor Foerster dann im Jahre achtzehnhunderteinundsiebzig
mit einer Denkschrift wohl die Ehre gibt sich,
beim damaligen amtier’nden Kaiser-Sohn
einzureichen eine Petition.
Der Inhalt: Man möge doch bald um Berlin herum
errichten ein neues Observatorium.


Die Astrophysik wurde in den Mittelpunkt der Forschung gestellt -
achtzehnhundertvierundsiebzig entstand das erste Institut in der Welt!
Auf Potsdams Telegrafenberg wurde der Wald ein wenig gelichtet
und dann das Hauptgebäude des AOP errichtet.


Achtzehnhundertneunundsiebzig war es soweit -
auf dem Telegrafenberg war dann alles bereit!
Die Instrumente damals bescheiden noch waren,
trotzdem hatte man in wenigen Jahren
in der Astrophysik, zwar nicht ganz leicht,
immerhin die Führung in der Welt erreicht!


Bald jedoch wurde in Potsdam bekannt,
dass große Teleskope im fernen Land
wurden geplant und auch gebaut,
mit denen man viel mehr Himmelsobjekte erschaut!


Nun ging die Angst um im AOP,
dass man bald nicht mehr an der Spitze der Forschung steh’!
Gewünscht wurde nun auch ein großes Rohr -
Direktor Vogel entschied sich für einen Refraktor.


Geplant wurde nun in mehreren Jahren;
weil knapp auch damals die Gelder waren,
zog sich die Sache sehr lange hin,
bis Kaiser Wilhelm dem zweiten kam in den Sinn,
ein Machtwort zu sprechen: Es wird gebaut!
Und achtzehnhundertneunundneunzig man alles fertig erschaut.


Kuppelbau und Doppel-Fernrohr stehen bereit,
und werden mit großem Brimborium eingeweiht.
Auch Wilhelm Zwo war in Gala erschienen,
auf des Einweihungsspektakels festlichen Bühnen!
Gepriesen wurde das große Rohr von allen,
fand bei den Astronomen sehr großen Gefallen.


Doch bei der Arbeit mit dem neuen Rohr
kam es den Astronomen bald so vor,
als seien die Objektive nicht ganz korrekt,
das hat die Forscher dann doch sehr erschreckt!
Das große Objektiv korrigierte die Firma Steinheil,
jedoch gelang ihr dieses auch nur zum Teil.


Die kleineren Linsen aber hat dann
ein bis dahin fast unbekannter Mann,
der Astrooptiker Bernhard Schmidt, retuschiert,
und zu einem erstklassigen Objektiv „umfrisiert“.
Obwohl das Achtziger-Rohr keine optimalen Bilder gebracht,
hat man damit doch wichtige Entdeckungen gemacht.


In der Folgezeit hat sich dann herausgestellt,
dass Spiegelteleskope in anderen Teilen der Welt
waren inzwischen größer und leisteten mehr,
darunter litt der Große Refraktor dann sehr.


Wegen der Konkurrenz in aller Welt
hat man dann die spektroskopischen Arbeiten eingestellt.
Der zweite Weltkrieg war fast schon erledigt,
da wurden Gebäude und Fernrohr durch eine Bombe beschädigt.


Anfang der fünfziger Jahre wurde das Teleskop modernisiert;
jetzt wurden vor allem Doppelsterne anvisiert.
Auf „höhere Weisung“ wurde Ende der sechziger Jahre
der Forschungsbetrieb am Großen Refraktor „auf Null“ gefahren.
In der Folgezeit durfte niemand das Fernrohr mehr pflegen;
durchs Kuppeldach rieselte dann auch der Regen,
so dass das einst schöne und große Gerät
war bald mit rostigen Flecken übersät.


Im Jahr siebenundneunzig fanden zusammen
einige Astronomen, die dann begannen,
einen Verein zur Rettung des Großen Refraktors zu gründen,
und die dafür nötigen Gelder aufzufinden!


Als erstes erstrebtes Ziel wurde geplant,
den Großen Refraktor farblich in neuem Gewand
zum „Hundertjährigen“ zu präsentieren,
und der Öffentlichkeit wieder vorzuführen.


Dies gelang neunzehnhundertneunundneunzig im Monat August -
dank der Spender und Sponsoren gebefreudiger Lust -
und der Hilfe vom Brandenburger Land,
zeigte sich der Große Refraktor im neuen Gewand!


Zum Großen Refraktor gehörte auch ein Gerät,
mit dem man die Sternspektren fotografisch „erspäht“.
Dieser Spektrograph im Laufe der Jahr’
ziemlich „mitgenommen“ nun auch schon war.


Der Förderverein hat nun Gelder spendiert -
und zweitausendeins war der Spektrograph restauriert!
Im selben Jahr sich Anlass zu großer Freude findet,
die „Pietschker-Neese-Stiftung“ wurde gegründet.
Mit den Geldern aus diesen Stiftungserträgen
wollte man die Restaurierung des Großen Refraktors bewegen.


Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz war natürlich auch mit dabei,
und so wurde im Mai des Jahres zweitausendundzwei
der Große Refraktor ausgebaut und demontiert,
und nach Jena zur Restaurierung transportiert.


Die Leute in Jena sehr fleißig waren,
so dass das Gerät schon nach zwei Jahren
in seine vertraute „Behausung“ kehrte zurück,
und wartete nun auf neuen „Himmelsblick“.


Die Kuppel und das technische Zusatzgerät
waren auch schon lang’ nicht mehr „up to date“;
es musste natürlich hier werden noch viel getan -
und man sieht es jetzt dem gesamten Inneren an:
Die Kuppel getäfelt, die Wände lackiert,
der Große Refraktor gänzlich restauriert,
die Technik erneuert und modernisiert -
so dass nach neuen Taten alles geradezu „giert“!
Zweitausendsechs, zum Ende des Mai,
ist alle Arbeit und Mühe vorbei!


Jetzt wird von allen Beteiligten festlich gefeiert:
Der Große Refraktor ist rundum erneuert!
Gar schöne Reden werden gehalten
zu Ehren des restaurierten alten
Doppelrefraktors des AIP,
dass jeder im neuen Glanze ihn seh’!


Gelobt wird die Firma, die ihn restauriert;
der Denkmalschutz, der hierbei hat assistiert,
die Stiftung von Frau Pietschker-Neese;
ohne die wäre das Werk nicht möglich gewesen.
Und dass auch der Förderverein kräftig „gerührt“,
hat schließlich zu diesem großen Erfolg geführt!


Danach wurde im AIP diskutiert,
wie man den Großen Refraktor dem Publikum vorführt.
Im September, am Tag der Denkmäler offen
für alle, die sich tieferen Einblick erhoffen,
begann für das Fernrohr eine neue Zeit:
Es steht nun für Beobachtungen bereit!


Schon viele haben den Weg auf den Berg nicht gescheut,
und auch ihre Mühen überhaupt nicht bereut!
Begeistert sind alle Besucher von dem Anblick bisher –
das AIP und den Förderverein freut das natürlich sehr!

 

Planetarium Potsdam
AOP Hauptgebäude um 1890

Planetarium in Potsdam


Der Sternenhimmel über Potsdam isst gewiss sehr schön,
nur ist er nicht immer gut zu sehn.
Dem abzuhelfen war man interessiert
und hat dann ein Planetarium anvisiert.


Neunzehnhundertachtundsechzig war es dann so weit,
im Neuen Garten begann eine neue Zeit!
In der alten Reithalle von einem früheren preußischen Adelsmann
im Oktober man ein Planetarium eröffnen kann!


Der Astronomielehrer Arnold Zenkert machte dann mit Freud‘
einen großen Teil der Planetariumsarbeit.
Der nördliche Himmel war zunächst nur in der Kuppel zu sehen,
mehr konnte mit dem damaligen Projektor nicht gehen.


Weitere Räume standen dann dort bald noch bereit
für die astronomische Volksbildungsarbeit.
Eine Gedenkstätte wurde dann dort noch eingerichtet,
in der man den Nachlass von Bruno H. Bürgel sichtet.


Im Mai neunzehnhunderteinundsiebzig wurde die Institution umbenannt,
als „Astronomisches Zentrum Bruno H. Bürgel“ nun bekannt.
Im Mai neunzehnhunderteinundachtzig lieferte die Firma Zeiss
Einen neuen Projektor, von dem der Fachmann weiß,
dass den gesamten Himmel der projizieren kann;
das erfreute nun sehr wohl jedermann!


Auch Projektoren für andere Zwecke
Installierte man jetzt noch in einer Ecke.
Unterstellt war diese Volksbildungs-Institution
erst dem Bezirk, dann der Stadt Potsdam lange schon.


Geändert wurde der Name der Institution dann doch,
unter „URANIA-Planetarium und Bruno-H.-Bürgel-Gedenkstätte“ findet man sie immer noch.
Zweitausendundvier wollte im Planetarium man Umbauten durchführen,
die ließen sich aber dann nicht realisieren.
Man wollte deshalb aus dem Neuen Garten fort
und suchte in der Stadt einen geeigneten Ort.


Im Holländischen Viertel man ein Gebäude dann fand,
wo sich auch der URANIA-Verein schon befand.
Ein Architekturbüro hat entworfen dann einen Plan -
nach diesem fingen die Bauarbeiten bald an!


Das Denkmalschutzamt in Potsdam war dann
dem Aufsetzen einer Kuppel auf ein denkmalgeschütztes Gebäude zugetan.
Die Bauarbeiten gingen dann gut voran,
die Einrichtung des Inneren folgte sodann,
und im Januar zweitausendundsieben war es so weit:
Es begann hier eine neue Planetariumszeit!


Man sah dann bei dem Einweihungsfeste
einige recht hochrangige politische Gäste!
Einige Monate später im selben Jahr
die Bürgel-Gedenkstätte auch eingerichtet dann war.


Zweitausendzehn erhielt das Planetarium
eine Full-Dome-Projektionsanlage als Novum.
Es ist nun ganz modern ein- und ausgerichtet
und viele Besucher man nun auch sichtet.


Der Sternenhimmel und Ereignisse/Shows aus der Astronomie
Kann man nun dort erleben wie vorher nie!

 

Sternwarte Babelsberg
Babelsberg

Sternwarte Babelsberg


Zweihundert Jahre sah man in Berlin schon gerne
mit Teleskopen astronomisch in die Sterne.
Jahrzehnte stand im Süden dort im Winkel
die schöne Sternwart‘ von dem Architekten Schinkel.


Jedoch zum End‘ des neunzehnten Jahrhundert
ist dort kein Astronom mehr sehr verwundert,
dass ihm die klare Himmelssicht
behindert wird durch städt’sches Licht.


Deshalb wurd‘ bald schon überlegt -
ob und wohin die Sternwart‘ man verlegt.
Ein Auge hat man dann an einem Teleskop „riskiert“
und auch den Himmel tüchtig anvisiert
in einem Teil vom Babelsberger Park,
dicht bei Berlin in Brandenburger Mark.


Der Platz dort sehr geeignet schien;
und man beschloss: Da ziehn wir hin!
Neunzehnhundertelf begann man dort zu bauen -
zwei Jahre später konnt‘ man alles fertig schauen!


Sternwarte Babelsberg wurde das neue Institut benannt
und schon in Kürze sehr bekannt!
Was an Geräten in Berlin noch gut hat funktioniert,
hat man in Babelsberg natürlich installiert.


Zwei Jahre später hat man hoch beglückt
die Mittelkuppel dann bestückt
mit einem großen Linsenteleskop der Firma Zeiss,
das erste dieser Art von dieser Firma, wie man weiß.
Fünfundsechzig Zentimeter dessen Objektiv durchmaß
und war aus allerbestem optischen Glas!


Zehn Meter Brennweite - man ist verwundert -
und bald wird dieses Teleskop nun auch schon hundert!
Ein großes Spiegelteleskop hat man noch haben wollen,
das wurde verhindert durch des ersten Weltkriegs Grollen.


Auch nach dem Krieg verging noch einige Zeit,
erst neunzehnhundertvierundzwanzig war es dann soweit.
Der Spiegel durchmaß mehr als einen Meter -
in einem neuen Kuppelbau nun steht er.


Ein größeres als dieses Astro-Instrument
man nicht in ganz Europa kennt!
Dies führte dann dazu, dass viele Jahr‘
die Sternwart‘ Babelsberg in ganz Europa führende war!


Im zweiten Weltkrieg war die Forschung dann doch sehr behindert,
was auch den wissenschaftlichen Erfolg vermindert.
Als dann der große Krieg endlich war erledigt,
war’n Babelsbergs Gebäude / Instrumente kaum beschädigt.


Das große Spiegelteleskop sodann als Reparation
„verreiste“ ohne Wiederkehr in die Sowjetunion.
In die Deutsche Akademie der Wissenschaften in Berlin
musste die Sternwarte Babelsberg dann ziehn.


In den fünfziger Jahren gab es dann neues Gerät,
mit dem man nun wieder in den Himmel späht.
Ein zweiundfünfziger Cassegrain zog allein
in die westliche Astrokuppel hinein.


Fünf Jahre Dienst tat dieses Gerät, sodann
ein neues Teleskop kam in dieser Kuppel an.
Dessen siebziger Spiegel erfasst sehr viel mehr Licht -
darauf waren die Astronomen erpicht!


Ab neunzehnhundertsechsundsechzig stand ein neuer Direktor
der ehrwürdigen Sternwarte Babelsberg vor.
Professor Treder hieß der gute Mann,
der dann eine neue Forschung hier begann.


Gravitation und Kosmologie waren nun interessant;
ein Institut wurde gegründet und neu benannt.
Für relativistische und extragalaktische Forschung ein Institut
tat dem neuen Forschungsbereich nun gut!


Im Jahr sechsundsechzig hat man auch neu installiert:
Die Ostkuppel mit einem 50er Cassegrain-Teleskop instrumentiert!
Drei Jahre später wurde dann neu organisiert,
das Zentralinstitut für Astrophysik nun initiiert.


Babelsberg gehörte hierzu natürlich gleich
zusammen mit anderen Observatorien aus dem Astronomiebereich.
Dessen Chef wurde gleich, das weiß ein Jeder
sodann Professor Hans-Jürgen Treder!


Die Politik jedoch in dieser Zeit
hat Deutschland Ost und Deutschland West entzweit.
Es war den Babelsberger Astronomie-Strategen
kaum möglich, mit den „Westlern“ Kontakte zu pflegen.


Zwangsläufig hatte dann der Babelsberg-Astronomismus
starke Kontakte mit dem Block des Sozialismus.
Doch dann geschah, was mancher tat erhoffen,
im Jahr neunundachtzig wurde die innerdeutsche Grenze offen!


Im Folgejahr die beiden Deutschlands werden vereint -
gar mancher hat da vor Freude geweint!
Der Einigungsvertrag, wie dieses Werk dann hieß,
für Babelsberg nun Änderungen auch verhieß!


Das Zentralinstitut für Astrophysik löst man nun auf,
das Astrophysikalische Institut Potsdam beginnt seinen Wissenschaftslauf!
Man nun speziell in das Universum „horcht“ -
Kosmische Magnetfelder man in Zukunft erforscht!


Extragalaktische Astrophysik ist auch interessant -
sie wird als zweiter Forschungsbereich dann bekannt!
Das neue Institut nun seinen Sitz erhält
in der Sternwarte Babelsberg, bekannt in aller Welt.


Doch auch im Süden Potsdams, auf dem Telegrafenberg,
steht noch so manches astronomische „Werk“.
Diese hat man einfach „ungeniert“
in das AIP dann integriert.


Der Einsteinturm, vom Architekten Mendelsohn erbaut,
mit seinem Teleskop, das in die Sonne schaut,
gehört nun auch zum neuen Institut -
das finden alle Astronomen gut!


Ein Kuppelbau mit einem großen Linsenteleskop,
das man als viertgrößtes der Welt noch heute lobt,
wird später restauriert, ist dann eine Pracht,
die Institut und allen Besuchern Freude macht!


Und in dem ursprünglichen Hauptgebäude
findet man in der östlichen Kuppel auch noch heute
ein kleines Teleskop für Studien der Studenten;
damit die dann den Himmel besser kennten!


In dem Keller unter diesem „Seh-Gerät“
das Michelson-Interferometer steht.
Michelson hat hier vor einhundertdreißig Jahren
das Neueste über den Weltäther erfahren:
Den gibt es nicht in unserer Welt,
auch wenn ‘s nicht allen Forschern so gefällt!


Bei Tremsdorf dann, im Süden der Stadt,
man einige Parabolantennen stehen hat.
Die „schauen“ zur Sonne; es wird registriert,
was diese im Radiowellenbereich emittiert.


Das interessiert die Sonnenforscher vom Institut
und tut ihren speziellen Forschungen gut.
Das Personal wurde nun reduziert;
manch neue Technik aber auch installiert!


Aber die Kontakte nun nach Osten und Westen
liefen jetzt zum allerbesten!
Und international hat man auch manches Projekt
astronomisch-technisch mit ausgeheckt!


Auch baulich hat sich einiges getan -
man sieht es dem Gelände an.
Das ehemalige Direktoren-Wohnhaus
baut man für Astronomen-Arbeitsräume nun aus.


Die „Villa Turbulenz“ es sich nun nennt,
die jeder Astronom hier heute kennt!
Im Jahr zweitausend folgt die Einweihung eines neuen Baus -
es ist das ganz moderne Schwarzschild-Haus!


Hier arbeiten nun Astroforscher „extragalaktisch“
und auch Labor- und Werkstattleute richtig praktisch!
Zweitausendzwei macht dann die neue (alte) Spiegelkuppel auf -
drin sind zehntausende von Büchern zuhauf!


Dann kann man seit dem Jahr zweitausendzehn
noch einen ganz modernen Bau dort sehn.
Im Leibniz-Haus nun sitzen sie -
Forscher für die Faseroptik-Technologie.


Und auch der Chef jetzt dort im Hause sitzt
und über seiner schweren Arbeit schwitzt!
Im Jahr zweitausendelf hat man das AIP dann umbenannt -
es ist als „Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam“ nun bekannt!


Im Jahre zweitausenddreizehn sind es hundert Jahr‘,
dass Babelsberg hier astronomisch forschend war.
Geändert hat sich viel in dieser Zeit -
denn nichts bleibt gleich in alle Ewigkeit!